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  • 23
  • Aug

Der Vagusnerv

Die Steuerzentrale für unser Wohlbefinden!

Der Vagusnerv

Der Vagusnerv ist der längste Nerv des Menschen und hat einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden.

Ist er geschwächt, hat dies große Auswirkungen sowohl auf unsere physische als auch mentale Gesundheit.

Doch zunächst ein paar Fakten: Als längster Nerv des Menschen besteht er aus über 100.000 einzelnen Nervenfasern und durchzieht auf seinem Weg vom Hirn bis in den Bauchraum einzelne Organe wie Herz, Magendarm-Trakt und Lunge und ist maßgeblich an deren Regulation beteiligt. Gleichzeitig funktioniert er jedoch auch als eine Art "Informationsvermittler" und gibt zahlreiche Informationen aus dem Körperinneren an das Gehirn weiter, wodurch er letztlich direkten Einfluß auf die Produktion und Ausschüttung zahlreicher Neurotransmitter (Adrenalin, Dopamin, GABA, Serotonin,u.v.m) nimmt.

So liefert er zum Beispiel Informationen über die Atmung, den Herzschlag, den Blutdruck und den Zustand der Organe. Selbst das Hungergefühl wird über die Mechanorezeptoren anhand der Dehnung des Magens reguliert und an das Gehirn weitergeleitet.

Doch wieso ist ein funktionierender Vagusnerv so wichtig?

Im Grunde genommen ist die Antwort recht einfach. Der Vagusnerv nimmt im vegetativen Nervensystem eine wichtige Rolle ein. Ist er gut ausgeprägt, fühlen wir uns stark und gesund - ist er jedoch schwach, leidet unsere Gesundheit und unsere Emotionen.

Über die Informationen aus dem Vagusnerv verschafft sich das Gehirn rund um die Uhr quasi ein aktuelles Bild davon, was genau in den unbewusst ablaufenden Prozesssen im Inneren des Körpers geschieht. Dabei geht es jedoch nicht nur darum, eine mögliche Gefahr oder Bedrohung zu erkennen, sondern auch um die Vorhersagbarkeit einer Situation richtig abzuschätzen und daraufhin entsprechende Regulationsprozesse in Gang zu setzen - von der Erhöhung des Blutdrucks, über den Herzschlag bis hin zu einer Veränderung der emotionalen Gefühlslage.

Dabei spielen der Sympathikus und der Parasympathikus eine entscheidende Rolle. Der Sympathikus ist der Teil des Nervensystems, der für die Leistungssteigerung verantwortlich ist. Ist er aktiv, wird vermehrt Adrenalin ausgeschüttet und wir sind in Stresssituationen wachsamer und leistungsbereiter.

Der Parasympathikus dagegen ist dagegen für unsere Regeneration und Erholung zuständig. Ist er aktiv, wird unsere Erholung gefördert und unsere verbrauchten Energiereserven wieder aufgefüllt. Dieses Wechselspiel der beiden Systeme wird dabei vorrangig von der sogenannten Inselrinde gesteuert. Sie sorgt für eine ausgeglichene Balance der Beiden und verhindert, dass einer der Beiden überhand nimmt. Ist der Vagusnerv also gut ausgeprägt, kann sich der Körper gut von Stress erholen und die autonomen Körperfunktionen wie Atmung, Verdauung und Herzfrequenz laufen ideal ab. Ist er dagegen geschwächt, gewinnt der Sympathikus die Überhand - eine hohe Entzündungs und - Infektanfälligkeit, Bluthochdruck und sogar Depressionen können die Folge sein.

Die gute Nachricht an dieser Stelle ist jedoch, dass der Vagusnerv durch entsprechende Übungen aktiviert werden kann und somit gleichzeitig die sogenannte Interozeption, also die Wahrnehmung und Regulierung des inneren Zustands des Körpers, merklich verbessert werden kann. Werden die aufgenommen Informationen richtig aufgenommen und verarbeitet, resultieren daraus optimalere Regulationsprozesse, die sich letztlich äüßerst positiv auf die kognitive Leistung, das Verhalten und sogar das Gefühlsleben auswirken können.

Dies erklärt das Phänomen, warum manche Menschen in manchen Situation sich sehr gestresst fühlen, während andere Menschen die Fähigkeit bzw. eine größere "Resilienz" haben, angemessen und entspannt auf stressige Situationen zu reagieren.

Möglichkeiten, um den Vagusnerv zu aktivieren:

  • kalte Dusche
  • Augenübungen
  • Zungenübungen
  • Yoga
  • Intervallfasten
  • Massage des Vagusnerv
  • Sport
  • u.v.m.

Wie ich hoffentlich darstellen konnte, ist der Vagusnerv der wichtigste Nerv des parasympathischen Systems und erfüllt zahlreiche Aufgaben, die unsere Leistung und unser Wohlbefinden erheblich beeinflussen. Glücklicherweise sind wir diesem Umstand nicht ausgeliefert und können durch gezielte Übungen und Handlungsstrategien im Alltag den Vagus aktivieren und damit für eine gesunde Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus sorgen. Probieren Sie es aus!